Verlangen nach Frieden – G.K. Holderer


Verlangen nach Frieden
– G.K.Holderer –

Es versteht sich sicherlich von selbst, dass jeder in Frieden leben möchte. Trotzdem muss man darauf hinweisen, dass Frieden für die meisten Menschen eine unter-schiedliche Bedeutung haben kann. Daher kommt es auch, dass Frieden nicht immer respektiert wird und das hat vielerlei Gründe. Was bedeutet Frieden? Geht es darum, keinen Krieg zu führen? Ist Frieden dem Nichtstun gleich zu setzen oder mit Faulheit? Oder kann man Frieden gar nicht in der Umwelt finden, sondern muss dafür in der eigenen Seele auf Suche gehen?

Schauen wir mal auf Irak und Afghanistan. Dort wollen die westlichen Länder den Lebensstil der dortigen Einwohner so verändern, dass er der westlichen Art entspricht. Jedoch die dortigen Einwohner wollen das gar nicht, da ihre Gefühle anders sind und das nicht nur wegen ihres Islam-Glaubens. Frieden bringen die westlichen Länder wirklich nicht, sondern Tod und Trauer. Es ist doch einfach zu erkennen, dass Gewalt und Macht keinen Frieden bringen können. Friede ist etwas freiwilliges! Einen Menschen oder ein Volk kann man nicht unter Druck setzen, damit es glücklich und in Frieden lebt. Wo kommt denn Frieden her und wie kann man ihn anwenden?
So einfach ist das nun auch wieder nicht. Wir können in der Bibel lesen, dass selbst das Reich Gottes nur mit Gewalt erreicht werden kann. Also doch Gewalt?
Der richtige Weg, hiefür die Lösung zu finden, befindet sich nicht in der äusseren Umgebung unserer Welt, sondern vielmehr in unserem Inneren. Als erstes muss man einsehen, dass es einen Gott gibt, der allen Menschen einen bestimmten Auftrag gegeben hat. Dieser Auftrag lautet: “Werde Meister über deine materiellen und körperlichen Wünsche, die du schon seit deiner Geburt hast. Um das zu können, bekamst du ein Stückchen meines göttlichen Geistes; der soll dir helfen diesen Kampf zu gewinnen.”
Frieden ist uns zusammen mit dem göttlichen Auftrag in den Geist gelegt, aber man muss bedenken: in der Welt herrscht Unruhe, Neid, Machtstreben, Hass und Gewalt. Schon von Geburt an sind wir durch negative Eigenschaften belastet und diese haben ihren Sitz in der Seele. Es ist nicht so, dass die Seele nun vollkommen schlecht ist, absolut nicht, aber ein Großteil der Menschen hängt an Dingen des vergänglichen Lebens von der Erde. Diese kann man mit den Augen sehen, durch  sie wird man angestachelt, sie wühlen den Verstand auf und stimulieren das körperliche Vergnügen. Das ist doch verständlich, oder nicht?
Was ist nun der Unterschied zwischen Seele und Geist? Die Seele ist ein Teil des Geistes, die sich vor Urzeiten von ihrem Geist getrennt hat und noch immer negative Eigenschaften trägt. Dem gegenüber steht der Geist direkt mit der Liebe Gottes in Verbindung; diese Liebe ist – mit anderen Worten – unser himmlicher Vater. Um den ursprünglichen Zustand wieder herzustellen, muss die Seele sich mit ihrem Geist verbinden und letztlich komplett in ihm aufgehen. Beide müssen wieder eine Einheit bilden. Das ist die Wiedergeburt!
Der Geist ist reine Liebe, er trägt Frieden in sich und ist auf den göttlichen Willen ausgerichtet. Jetzt verstehen wir, dass eine noch unsaubere Seele den Geist nicht als ihren Freund ansieht, sondern als einen unangenehmen Lehrer, der alles besser weiss. Viele Seelen (Menschen) laufen darum auch von dem geistigen Unterricht weg und konzentrieren sich auf weltliches Vergnügen. Sie verdrängen, dass das Leben auf der Erde nur dazu dient die negativen weltlichen Eigenschaften abzu-legen, um ihrer Meister zu werden, damit die gereinigte Seele wieder Gemeinschaft mit ihrem Geist bilden kann.
Das ist der Kampf, der in der Bibel angesprochen wird: das Himmelreich muss mit Gewalt erkämpft werden! Dieser Kampf spielt sich im Menschen selbst ab und dieses Ziel kann niemals erreicht werden, indem man einen anderen tritt, schlägt oder tötet.
Wir erkennen somit, dass alle Ereignisse der Umwelt von den Sinnen und dem Verstand aufgenommen und der Seele weitergegeben werden, wodurch diese häufig unruhig wird. Ereignisse, die wir täglich mitmachen, können uns nicht lange zufriedenstellen. Es muss stets etwas neues folgen. Ruhe kommt auf diese Weise kaum vor und Frieden, der tiefer reicht als Ruhe, gibt es schon gar nicht.
Frieden ist eine göttliche Eigenschaft. Diese können wir nur dann in uns aufnehmen, wenn wir auf unseren Geist hören. Der im Geist vorhandene Frieden tritt gemeinsam mit Geduld und Nächstenliebe auf. Aber der Geist gibt uns noch mehr, nämlich ein unbegrenztes Vertrauen in die Führung des himmlichen Vaters. Er weist uns den Weg zum Himmelreich, dem Ziel unseres Lebens auf Erden!
Der Mensch trifft täglich auf Situationen, die ihn zu einer Entscheidung zwingen. Entscheide ich mich jetzt für das Weltliche (Unruhe) oder folge ich der Stimme meines Geistes, die ich im Innern höre (Frieden)? Hast du aufgepasst? Es ist mein Geist und warum sollte ich nicht demjenigen zuhören, der mir selbst angehört?
Frieden kann man jeden Tag üben, in dir selbst wohl zu verstehen, z.B. wenn jemand versucht dich in einer Besprechung oder Debatte zu beleidigen, wenn man einen anderen Standpunkt einnimmt oder unterwegs im Auto, wenn andere Verkehrsteilnehmer zu langsam oder extrem aggressiv fahren, oder wenn deine Kinder störrig sind oder wenn du bei einem Spiel verlierst. 
Frieden veranlasst dich gegenüber anderen Respekt zu haben, du akzeptierst entgegegesetzte Meinungen, du entwickelst Geduld, falls es nicht so schnell geht wie du es dir wünschst und du kannst die Ereignisse, die in Deiner Umwelt geschehen, relativieren. Das bringt zum Ausdruck, dass du abschätzen oder sogar hören kannst, ob dein Geist Zustimmung gibt oder möglicherweise dagegen ist.
Frieden ist ein wichtiger Pfeiler in deinem Leben. Er ist die Basis für das nötige Wachstum in Richtung eines bewussten geistigen Lebens bereits hier auf der Erde. Liebe zu Gott und Liebe zu allem und jedem, was in deiner Umgebung lebt, kann dadurch einfacher erfasst, angenommen und ausgeführt werden. Schau darum in dich selbst hinein, um zu erkennen, was die Ursache ist für eine vielleicht noch anwesende Unruhe und setze diese Ursache auf die Liste der Dinge, die du aus deinem Leben verbannen willst.  ——-

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